Seltene Schliffformen bei Diamanten
Welche Formen gibt es bei Diamanten neben den klassischen Schliffformen?
Neben den großen und beliebten Diamant-Klassikern, allen voran dem Brillanten, gibt es noch eine ganze Reihe raffinierter und individueller Schliffvarianten, die besonders unter Kennern gesucht und geschätzt werden. Vor allem der sogenannte Altschliff ist sehr beliebt.
Bereits seit über zwei Jahrtausenden werden Diamanten zu besonders wertvollem Schmuck verarbeitet; seit immerhin sieben Jahrhunderten haben sich zu diesem Zweck immer aufwendigere Schliffverfahren und -formen entwickelt. Im Verlaufe dieser Zeit war es stets das Ziel, dem Diamanten immer mehr Facetten und damit höhere Lichtausbeute und faszinierenderes Feuer zu verleihen. Gleichzeitig sollte der Rohkristall des Diamantoktaeders effizient ausgenutzt werden, also möglichst wenig Abfall bei diesem Prozess entstehen. Letzteres führte dazu, dass die frühesten Schliffformen ganz offensichtlich den natürlichen Dimensionen des Diamanten folgten und ihnen damit ein quadratischer oder rechteckiger Grundriss (Rundiste) zugrunde lag.
Was ist der Altschliff?
Mit Altschliff oder (Old) European Cut werden in der Regel die unmittelbaren Vorfahren des modernen Brillantschliffs bezeichnet. Der erste Durchbruch kam dann im 19. Jahrhundert mit dem Altschliffdiamanten: Er besitzt bereits 58 Facetten, läßt mit seinen abgerundeten Ecken jedoch meist noch die viereckige Grundform des Diamanten erahnen. Sein Pavillon, also die untere Seite des geschliffenen Steins, und seine Krone, also die obere, sind deutlich höher ausgeprägt als beim modernen Brillantschliff, dafür fällt die Tafel kleiner aus. Im Gegensatz zum Brillanten besitzt der Altschliffdiamant so gut wie immer eine sichtbare Kalette.
Was schätzen Kenner am Altschliff?
Es ist die Ausstrahlung, die Kenner an Altschliffdiamanten besonders schätzen, neben der Tatsache, dass sie aufgrund der besseren Materialausbeute oft einen spürbar niedrigeren Preis pro Karat besitzen als ihre modernen Nachkommen, die Brillanten. Gleichzeitig „verzeiht“ ein Altschliffdiamant einen schwächeren Farbgrad eher als ein Brillant, denn durch die geringere Lichtdispersion erscheint er in der Farbe oft weißer als er eigentlich ist. All das hat zu einer kleinen Renaissance des Altschliffdiamanten geführt; man findet ihn also nicht nur in antiken Schmuckstücken, sondern Altschliffdiamanten werden auch vermehrt wieder in der modernen Schmuckproduktion integriert.
Welche Schliffvarianten gibt es noch?
- Die Rosenschliffe: Bereits seit Ende des 16. Jahrhunderts entwickelt zeichnen sie sich durch eine ebene Grundfläche und pyramidale Form mit bis zu 48 Facetten aus.
- Der Briolette-Schliff: Ähnlich dem Pampel-Schliff handelt es sich hier um eine Oval- oder Tropfenform, die rundum gleiche oder annähernd gleiche Facetten besitzt.
- Der Regent-Schliff: Er trägt seine Bezeichnung und Form von jenem Diamanten in der französischen Königskrone, der lange Zeit als der perfektest geschliffene Stein überhaupt galt. Mit seinen 66 Facetten ist sein Feuer dem des Brillanten vergleichbar – trotz seiner quadratischen Grundform.
- Der Hexagon-Schliff: Er ähnelt den Rosenschliffen (z.B. Antwerpener Rose), zeichnet sich jedoch durch einen besonders ausgeprägten, sechseckigen Grundriss aus.
- Die Spezialschliffe: Darunter fallen absolute Raritäten wie „Rising Star“, „Hearts and Arrows“ oder „Vinci“, die besonders aufwendig und unter großem Materialverlust geschliffen werden, um ein ganz spezifisches Design zu erzielen.
Der Briolette/ Pendeloque Schliff
Der Briolette oder auch Pendeloque Schliff ähnelt von der Form her dem heutigen Tropfenschliff. Er wurde 1476 von dem flämischen Schleifer Lodewyk van Berquem aus Brügge entworfen. Er war speziell für Anhänger sowie für hängende Elemente bei Kronen gedacht. Die Form der Briolette Schliff Diamanten geht auf den Double Dutch Rose Schliff zurück, jedoch sind Briolette Diamanten viel länger. Sie haben insgesamt 48 Facetten und weder eine Tafel noch eine Kalette.
Wie hat sich die Technologie des Diamantschliffs weiter entwickelt?
Zur vorletzten Jahrhundertwende fand dann ein Technologiesprung statt: Diamanten konnten mit neuen Säge- und Polierverfahren viel effizienter und präziser geschliffen und poliert werden als zuvor. 1919 schließlich entwickelte der Physiker Marcel Tolkowsky auf Basis des Altschliffs den modernen Brillantschliff, der sich unter anderem durch einen kreisrunden Grundriss und – bei besonders guten Exemplaren – die Abwesenheit einer Kalette auszeichnet. Die Lichtausbeute ist bei diesen Brillanten deutlich höher und damit das Feuer sichtbar intensiver. Da jedoch der Brillant in seiner Lichtdurchführung genau auf diesen Effekt hin optimiert wurde, zeigt sich beim Altschliffdiamanten wiederum der Oberflächenglanz ausgeprägter, während er insgesamt dunkler wirkt. Vor allem im Kerzenlicht schimmert er deshalb noch heute so magisch und verführerisch wie zu jenen Zeiten, als dies – neben Gas – die einzige künstliche Lichtquelle darstellte.
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